Entwicklung der Reifenpreise im Großhandel

Der Krieg in der Ukraine und immer weitere Krisen sorgten in den letzten Jahren für eine starke Inflation. Die Folgen der Krisen wirkten sich auch auf die Preise im Großhandel für Reifen aus. Seit dem Jahr 2022 erhöhten Reifenhersteller die Preise bereits mehrmals. 

Ursachen für steigende Preise im Reifenhandel

Aufgrund der Corona-Pandemie führte der Lockdown bereits dazu, dass ganze Produktions- und Lieferketten zusammengebrochen sind. Dies führte zu Rohstoff- und Güterverknappung sowie den ersten Preiserhöhungen. Besonders betroffen von steigenden Preisen sind die Reifen, da der Rohstoff Naturkautschuk teurer wird. Der Krieg in der Ukraine und die Sanktionen gegen Russland sorgen zudem für einen extremen Anstieg der Energie- und Transportkosten. Auch der synthetische Kautschuk, der in der Reifenproduktion eingesetzt wird, wird aus petrochemischen Prozessen gewonnen und benötigt daher Öl als Rohstoff. Weitere Rohstoffe, die in der Reifenproduktion zum Einsatz kommen, wie Industrieruß und Stahlcord, werden größtenteils aus Russland bezogen.

Die Suche nach neuen Bezugsquellen führt zu höheren Preisen für Rohstoffe und Halberzeugnisse. Da die Produktionskosten steigen, geben die Hersteller diese an den Reifenhandel weiter. Dies hat vor allem Auswirkungen auf kleine und mittelständische Unternehmen, die gezwungen sind, die Preiserhöhung auf die Endpreise umzulegen. Zusätzlich steigen auch im Reifenhandel die Kosten für Energie und Transportwege, was zu weiteren Preisaufschlägen führt.

Welche Faktoren bestimmen den Reifenpreis?

  1. Rohstoffpreise: Die Kosten für Materialien wie Gummi, Stahl und Öl haben einen großen Einfluss auf den Reifenpreis.
  2. Produktionskosten: Die Herstellungskosten können stark variieren, abhängig von der Produktionsmenge und der Effizienz der Herstellungsmethoden.
  3. Angebot und Nachfrage: Wenn die Nachfrage nach Reifen hoch ist und das Angebot begrenzt ist, können die Preise steigen. Wenn jedoch das Angebot hoch ist und die Nachfrage begrenzt ist, können die Preise sinken.
  4. Wettbewerb: Der Wettbewerb zwischen verschiedenen Reifenherstellern kann zu Preisschwankungen führen.
  5. Währungswechselkurse: Wenn der Wert der Währung, in der die Reifen hergestellt werden, schwankt, kann dies den Reifenpreis beeinflussen.
  6. Transport- und Logistikkosten: Die Kosten für den Transport und die Lagerung von Reifen können den Preis beeinflussen.
  7. Technologie: Fortschritte in der Reifentechnologie können die Produktionskosten beeinflussen und den Preis von Reifen verändern.

 

Reifenpreise steigen 2024

Die Großhandelspreise für Reifen werden sich 2024 voraussichtlich weiter erhöhen. Dies ist auf mehrere Faktoren zurückzuführen, darunter:

  • Die steigenden Rohstoffpreise, insbesondere für Kautschuk, Stahl und Aluminium.
  • Die steigenden Kosten für die Produktion und den Transport von Reifen.
  • Die Preissteigerungen werden sich vor allem bei Premiumreifen bemerkbar machen. Billigreifen werden hingegen weniger stark betroffen sein.

Preissteigerungen im Durchschnitt von 5 %

Laut aktueller Daten vom ADAC werden die Großhandelspreise für Sommerreifen in Deutschland im Jahr 2024 im Durchschnitt um 5 % steigen. Winterreifen werden voraussichtlich um 6 % teurer werden. Grund hierfür ist die neue Regelung für Winterreifen, wonach ab Oktober 2024 nur noch Winterreifen mit dem Alpine-Symbol gefahren werden dürfen.. Reifen mit dem Alpine-Symbol sind in der Regel etwas teurer als Reifen mit der M+S-Kennzeichnung.

Preisentwicklung im Großhandel für Reifen seit 2020

Seit dem Beginn der Coronapandemie im Jahr 2019 stiegen die Reifenpreise der meisten Hersteller bereits um bis zu 65 Prozent. Zum 1. Januar 2022 erhöhten viele Hersteller ihre Verkaufspreise um zwei bis zwölf Prozent. Andere folgten zum 1. Februar mit Preissteigerungen zwischen vier und fast 15 Prozent. Weitere Erhöhungen folgten zum 1. März und zum 1. April 2022, teilweise nur für einzelne Reifengrößen und Formate. Dadurch stiegen die Kosten für Endverbraucher nochmals um bis zu 7,5 Prozent. Erneut steigende Reifenpreise zwischen 2,5 und 17 Prozent kündigten die Hersteller zum 1. Mai 2022 an. 

Die höchste Preissteigerungsrate im Großhandel verzeichnen Winterreifen. Im Durchschnitt stellen sich die Preissteigerungen für Sommer-, Ganzjahres- und Winterreifen wie folgt dar: 

  • Sommerreifen 6,16 %
  • All-Season-Reifen 5,7 %
  • Winterreifen 7,8 %

Dennoch lohnt es sich nach Angaben von Experten nicht, auf All-Season-Reifen zu wechseln. In der Regel sind bei diesen Modellen Verschleiß- und Kraftstoffkosten höher als bei Sommer- und Winterreifen. Auch für 2023 wird mit weiteren Steigerungen aufgrund der anhaltenden Inflation gerechnet. 

Fazit: Reifen kaufen oder abwarten?

Aufgrund des Rohstoffmangels drohen längere Lieferzeiten oder gar Lieferengpässe in der Industrie. Aktuell empfiehlt es sich daher nicht mit dem Kauf zu warten, sondern die notwendigen Reifen zum jetzigen Zeitpunkt zu bestellen. In Zukunft kann man eine kontinuierliche Steigerung der Reifenpreise erwarten.

Sind Sie sich unsicher welche Reifen die passenden für Sie sind oder worauf Sie beim Kauf achten müssen? Hilfreiche Informationen entnehmen Sie unserem Ratgeber oder alternativ können Sie sich vor Ort umfassend von Ihrem Reifenhändler des Vertrauens beraten lassen.

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